Gustav Mahler, Sinfonie Nr. 2 – "Auferstehungssinfonie"

– zum Jubiläumsjahr 2024: 25 Jahre concentus alius & 100 Jahre BDLO


Weitere Sangesfreudige, die den Chor verstärken wollen, informieren sich bitte  hier.


Bericht eines Wiener Zeitgenossen:

 

...der Uraufführung [am 13. Dezember 1895 in Berlin unter der Leitung Gustav Mahlers] seiner »Zweiten Sinfonie«, beizuwohnen. Es war ein Konzert, das ich nicht so schnell vergessen werde. Aus der einstigen »Totenfeier« war ein gigantischer Koloss von einer Sinfonie geworden, ein Werk, das so ziemlich alles in den Schatten stellte, was es auf diesem Gebiet bis dahin gegeben hatte, Berlioz eingeschlossen. Mahler hatte ein stark erweitertes spätromantisches Sinfonieorchester aufgeboten; außerdem gab es zwei Gesangssoli für Sopran und Alt sowie einen großen gemischten Chor. Die ganze Sinfonie hatte fünf Sätze, von denen allein das Finale, der unbestrittene Höhepunkt der Kornposition, weit über eine halbe Stunde dauerte. Es war, wie schon damals die »Totenfeier«, über weite Strecken eine düstere, zerrissene Musik, die erst am Schluss in eine hymnische, sich ekstatisch steigernde Auferstehungsbeschwörung von Chor, Orchester und Solostimmen nach einer Ode von Klopstock mündete. Mahler zog sämtliche Register eines nachwagnerianischen Komponisten und beherrschte den Apparat seines Riesenorchesters mit fast schon übernatürlicher Perfektion. Einer der beeindruckendsten Effekte war der Einsatz eines kleinen, unsichtbaren Fernorchesters hinter Bühne, das mit seinen von weit her erklingenden Trompeten den Ruf des jüngsten Gerichts andeuten sollte. Überhaupt hatte die Sinfonie etwas von einem riesigen, überdimensionalen Weltrequiem; sie war todessüchtig und grazil, majestätisch und morbid, feierlich und bedrohlich, brutal dissonant und schmerzlich süß; das Triviale mischte sich mit dem Erhabenen, strahlende Violinen folgten auf verzweifelt dumpfe Hörner, und wenn sich endlich einmal eine zarte Kantilene aus dem Schlachtfeld herausgeschält hatte, wurde sie bald darauf von exzessiven Schlagzeugattacken niedergeschmettert. Die ganze maßlose Angst ebenso wie die ganze übersteigerte Hoffnung des zu Ende gehenden Jahrhunderts schien sich in diesem Klanglabyrinth widerzuspiegeln. Ungebrochen erklang nur der vierte Satz, »Urlicht« betitelt, ein ergreifend schlichtes Altsolo nach einem Volkslied aus der Brentano-Sammlung »Des Knaben Wunderhorn«, und natürlich das erwähnte monumentale Finale, das sich am Ende zu einem nachgerade transzendenten Jubelgesang des gesamten Chores aufbäumte, bevor die Sinfonie schließlich mit triumphalen Durakkorden des Orchesters schloss. Das Publikum verharrte danach eine Weile in ehrfürchtigem Staunen, bevor es in hemmungslos begeisterten Applaus ausbrach. Die Zeitungskritiken waren zwar eher zurückhaltend und reichten von vorsichtiger Anerkennung bis hin zu offener Ablehnung; dennoch war der Name Mahler mit einem Schlag nicht mehr nur als Dirigent, modern auch als seriöser Komponist zu einem Begriff in der gesamten Musikwelt Europas geworden.

Aber, so fragte ich mich jetzt, stand das alles nicht in krassem Widerspruch zu allem, was den Wienern hoch und heilig war? War Mahler nicht ein einziger flammender Angriff auf Gemütlichkeit und Bequemlichkeit, auf Wurstelprater und Heurigen, auf Tradition und Walzerrausch? … (aus C. S. Mahrendorff, Der Walzer der gefallenen Engel, S. 226, 227)


Chor – verschiedene Übungsmöglichkeiten ...

... je nach Vorliebe mit und ohne Text:

Gesamtaufnahme des Finales – zum besseren Verständnis
https://youtube.com/playlist?list=RDBQmmrp_MH7Y&playnext=1&si=zJIAKVzlZaeCPmQe
- mit Noten und Bläser-Intro:
https://youtu.be/DUD3mrekxtk?si=XQ24-8zaKknQTl2z
- Synthetisch mit Text, Anleitung: 
https://www.choralia.net/indexde.html
- direkt zum Stück: 
https://www.choralia.net/mh01mp3/mh01mp3en.htm
- Stimmen, nur instrumental: 
https://www.koorpartij-oefening.nl/oefenbestand-auferstehung.html

- hier die Version von Choralia, die am 16.9. bei der ersten Chorprobe erwähnt wurde:

Mahler, Sinfonie Nr. 2 – Orchesternoten zum Herunterladen / Ausdrucken:

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Partitur
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