Leoš Janáček


1882 – gustav-mahler.eu
1882 – gustav-mahler.eu

Leoš Janáček  

* 3. Juli 1854 in Hukvaldy deutsch: Hochwald

† 12. August 1928 in Mährisch Ostrau



Leoš Janáček

1854–1928

 

Adagio

für Orchester

[1891]

 

20. /21. 2. 2010  ► Programm Nr. 17

Tief vergraben in einer Truhe fand Břetislav Bakala, ein Schüler Janáčeks, 1918 die Komposition für Orchester – so der Titel, unter dem Janáček das Werk in seiner Autobiographie anführte. 1930 führte Bakala es erstmalig mit dem Orchester des Tschechoslowakischen Rundfunks auf. Von ihm stammt vermutlich auch die heute gebräuchliche Bezeichnung Adagio, obwohl das nur die erste der sechs Tempobezeichnungen im Verlauf dieser einsätzigen Orchesterkomposition ist. Die weiteren lauten: Andante, Poco meno, Poco agitato, Agitato und nochmals Adagio.

 

Über die näheren Umstände der Entstehung ist leider nichts bekannt. Einerseits kann man eine Verbindung mit Janáčeks erster Oper Šárka vermuten (das Adagio als eine Art Vorspiel?), deren Noten sich ebenfall in besagter Truhe fanden, und mit der es immerhin ein Thema gemeinsam hat. Andererseits wird spekuliert, dass Janáček das einsätzige Orchesterwerk, das 1890 in zeitlicher Nähe zum plötzlichen Tod seines zweieinhalbjährigen Sohnes Vladimír entstand, später nicht weiter beachten wollte, um nicht erneut an dieses traurige Ereignis erinnert zu werden. | MK

 

Quelle:

– Theodora Straková: Vorwort zur Partitur des »Adagio«, Universal Edition UE 16789



»Šárka« Oper in drei Akten von Leoš Janáček, 

Libretto in tschechischer Sprache von  Julius Zeyer.

1887, UA 1925 Brünn (Brno)

zum 70. Geburtstag Janáčeks

 

Die Opernhandlung geht auf Episoden aus dem sogenannten Mägdekrieg zurück, einem sagenhaften Krieg zwischen Frauen und Männern um die Herrschaft Böhmens. 

 

Zu Beginn der Oper ist die Moral der Männer am Boden, aber der junge Kämpfer Ctirad weckt wieder ihre Kampfeslust. – Die Amazonen wollen in das Mausoleum der Libuše (mythische Stammmutter des böhmischen Herrschergeschlechts der Přemysliden, Stadtgründerin von Prag im 8. Jhdt.) eindringen, das von Ctirad bewacht wird. Erschreckt fliehen sie vor ihm und schwören Rache: Die Amazone Šárka lässt sich von ihren Mitkämpferinnen zum Schein an einen Baum fesseln, um Ctirad in die Falle zu locken. Von Mitleid überwältigt, befreit er sie und beide verlieben sich. Während sie umschlungen in den Schlaf sinken, erinnert sich jedoch Šárka an ihren Schwur und ruft mit ihrem Horn die Amazonen zum tödlichen Angriff auf Ctirad und seine Männer. – Während der Bestattung Ctirads wirft sich Šárka aus reuevollem Gram über den Tod ihres Geliebten auf den Katafalk und stirbt mit ihm in den Flammen. Die Oper endet mit dem Klagegesang der Umstehenden über den Tod der Liebenden.

 

Im Mythos jedoch überlebt Ctirad den Überfall und lässt nach dem endgültigen Sieg Přemysls (mythischer Stammvater der Přemysliden) Šárka lebendig begraben. | MZ

 

Quelle: – Wikipedia