Georges Bizet


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Georges (eigentlich: Alexandre César Léopold) Bizet

* 25. Oktober 1838 in Paris

† 3. Juni 1875 in Bougival bei Paris



L’Arlesienne-Suiten


George Bizet

1838–1875

 L’Arlésienne-Suite Nr. 2

 WD 40 [1872]

daraus:

Farandole

 

 

8. 1. 2012  ► Konzert Nr. 21

Bühnenmusik zu dem Schauspiel

L’Arlésienne

in 3 Akten von Alphonse Daudet,

[WD 28] komponiert 1872.

Eine Auswahl aus den insgesamt 27 kurzen Musiknummern ist in der heutigen Konzertpraxis in zwei jeweils viersätzigen Suiten präsent.

Die Suite Nr. 2 ist vier Jahre nach Bizets Tod von seinem Freund Ernest Guiraud zusammengestellt und neukomponiert worden.

 

Ein junger provencalischer Bauer ist zwischen zwei Frauen hin- und hergerissen: einem schönen Mädchen aus Arles und einem Mädchen aus seinem Dorf, das in ihn verliebt ist; die Lösung des Konflikts findet er nur im Selbstmord.



»Roma«


Georges Bizet

1838–1875

 

Zwei Sätze aus der

Symphonie C-Dur »Roma«

WD 37 [komponiert 1866–68, revidiert 1871]

 

III. Andante molto

II. Allegretto vivo (Allegretto vivace Scherzo) 

 

 

9. 2. 2008   Konzert Nr. 13

Bizet schrieb 1858 aus der Villa Medici, wo die Rompreisträger als Stipendiaten lebten, an seine Mutter: 

 

„Wir leben hier ganz und gar als Künstler, d. h. alle fremden Sorgen sind im Hinblick auf die Kunst und das Wohlbefinden eines jeden vollständig aus unserer Existenz verbannt. Du hast richtig geraten: ich habe mich im Karneval sehr gut amüsiert! Ich saß mit einigen Freunden in einem Wagen, und wir haben von dort Blumensträuße und ,Konfetti‘, kleine Gipskugeln, mit vollen Händen geworfen.

Es gibt nichts Entzückenderes als den Karneval in Rom. Alle Fenster sind von charmanten Frauen besetzt, die fast alle römisch gekleidet sind. Es ist ein wahrer Blumen- und Konfettiregen ...“.

 

Als Abschlussarbeit dieses dreijährigen Studienaufenthaltes beabsichtigte Bizet, dem Pariser Konservatorium eine „italienische Symphonie“ mit den Sätzen »Rom, Venedig, Florenz und Neapel« vorzulegen – aber er schaffte bis 1860 nur ein Scherzo. Die Fertigstellung sollte noch weitere elf Jahre dauern. Eine erste Version von 1866 wurde in der Folgezeit wieder verändert. 1869 kamen drei Viertel der bis dahin vorhandenen Partitur (ohne das Scherzo) unter dem Titel »Fantaisie symphonique, Souvenirs de Rome« zur Aufführung. Bizet arbeitete bis 1871 weiter an dem Stück; zur Premiere kam es erst 1881, fünf Jahre nach seinem Tod.

Der Verleger Choudens nannte das Werk »Roma –  3. Orchestersuite«.

 

So sei es uns ebenfalls erlaubt, wiederum nur einen Ausschnitt aus dem viersätzigen Werk zu bringen, nämlich den 3. Satz (Andante molto) und den 2. Satz (Allegretto vivace), jenes in Rom komponierte ursprüngliche Scherzo. | Michael Knoch

 

– Bettina Winkler (Red.): Musikstunde mit Katharina Eickhoff „...typisch französisch und deshalb leicht zu unterschätzen“. Georges Bizet. Teil II: Blütenträume und Realitäten. SWR2, 2007 

– Bizet. The Complete Orchestral Works. CD-booklet o. A. 

Brilliant Classics 99786 



Erste Sinfonie


Georges Bizet

1838–1875

 

Sinfonie in C-Dur

 WD 33 [1855; UA 1935]

 

1 Allegro vivo

2 Adagio

3 Allegro vivace – Trio

4 Allegro vivace

 

 

12. 6. 2005 ► »Klassik im Salon 8«

Alexandre César Léopold – genannt Georges – Bizet, wurde im Alter von 9 Jahren einer der jüngsten Schüler in der Geschichte des Pariser Conservatoire, wo er u. a. bei Halévy und Charles Gounod studierte, der auch sein Mentor und Freund werden sollte. Im Alter von 17 Jahren (1855) schrieb er in nur einem Monat seine erste und einzige Symphonie in C-Dur, die allerdings erst im Jahre 1935 in Basel uraufgeführt wurde.

 

Die Komposition orientiert sich formal und thematisch stark an klassischen Vorbildern und man hört wohl auch hier ein wenig Mendelssohn und dort ein wenig Rossini heraus. Die melodischen Arabesken des Adagio jedoch geben schon eine Vorahnung der Exotik, die Bizet später in seiner Oper »Les pêcheurs de perles« klanglich zu beschwören vermochte. »Die Perlenfischer« haben jedoch nicht die Popularität seiner bekanntesten und beliebtesten Oper, »Carmen«, erreicht. | T. R. G. 



Carmen


Georges Bizet

1838–1875

 

Carmen-Suiten 1 und 2

zusammengestellt von Ernest Guiraud

 

1 [1882]

Präludium

Aragonaise

Entr’acte

Séguedille

Les Dragons d’Alcala

Les Toréadors

 

2 [1887]

Marche des Contrebandiers

Habanera

Nocturne

Chanson du Toréador

La Garde Montante

Danse Bohèhme

 

Aufführungen ausgewählter Nummern aus beiden Suiten :

18. 12. 2011  »Schöne Bescherung« 

08. 01. 2012  Konzert Nr. 21 

10. 06. 2012 ► Benefizkonzert Hirschfeld-Denkmal

Carmen

Oper in 4 Akten.

Text von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée (1845).

Uraufführung am 3. März 1875

in Paris, Opéra-Comique (Salle Favart).

 

Eifersuchtsdrama zwischen dem Sergeanten Don José und der Zigeunerin Carmen, die ihr Bedürfnis nach Freiheit und Unabhängigkeit mit dem Leben bezahlen muss.

– Reclams Opern- und Operettenführer. Stuttgart 1999 – Wikipedia – Inhaltszusammenfassungen: Michael Zachow 



Georges Bizet

1838–1875

 

Séguedille der Carmen aus dem 1. Akt der Oper »Carmen«

 

Barbara Caroline Schweizer

war Gesangssolistin des Programms

11./12. 12. 2004  ► »Klassik im Salon 7«

 Sevilla, Anfang des 19. Jahrhunderts. – Die impulsive Carmen, Arbeiterin in einer Zigarrenfabrik, hat bei einem Streit eine Kollegin mit dem Messer verletzt und soll nun von dem Soldaten Don José abgeführt werden. Die feurige Zigeunerin setzt nun all ihre Verführungskunst ein und stellt José ein Rendezvous in einer zwielichtigen Schenke in Aussicht – mit Erfolg: Im Anschluss wird er sie freilassen und dafür selber mit einer Gefängnisstrafe büßen. Carmen ahnt freilich noch nicht, dass sie ihre spätere Zurückweisung des entflammten José schließlich mit dem Leben bezahlen wird...    | B. C. Sch.    



CARMEN

Près des remparts de Séville,

chez mon ami Lillas Pastia,

j’irai danser la séguedille,

et boire du manzanilla.

J’irai chez mon ami Lillas Pastia!

Oui, mais toute seule on s’ennuie,

et les vrais plaisirs sont à deux.

Donc, pour me tenir compagnie,

j’emmènerai mon amoureux!

Mon amoureux ... il est au diable:

je l’ai mis à la porte hier.

Mon pauvre cœur très consolable,

mon cœur est libre comme l’air.

J’ai des galants à la douzaine,

mais ils ne sont pas à mon gré.

Voici la fin de la semaine,

qui veut m’aimer? Je l'aimerai.

Qui veut mon âme? Elle est à prendre!

Vous arrivez au bon moment!

Je n’ai guère le temps d’attendre,

car avec mon nouvel amant ...

CARMEN

Draußen am Wall von Sevilla

wohnet mein Freund Lillas Pastia,

da tanze ich gern Seguidilla

da trinken wir Manzanilla!

Dort bei meinem Freunde Lillas Pastia.

Ach, besser ist es doch zu zwein,

langweilig ist’s allein zu sein,

so soll denn, seinen Arm zu leih’n,

mein Liebster mein Begleiter sein.

Mein lieber Freund – er ist gegangen;

Erst gestern wies ich im die Tür!

Mein armes Herz ist voll Verlangen,

was kann ich Arme denn dafür? 

Anbeter hab ich dutzendweise,

Keiner gefällt mir sicherlich. 

So schließt die Woche im Geleise,

und wer mich mag ... den liebe ich.

Wer kommt mir heute liebend entgegen,

wer findet wohl das rechte Wort?

hab keine Zeit, zu überlegen,

mit dem Liebsten muss ich fort!