Nino Rota


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Nino Rota

* 3. Dezember 1911 in Mailand

† 10. April 1979 in Rom



Concerto per fagotto e orchestra


Nino Rota

1911–1979

 Konzert für Fagott und Orchester

[1974–77]

 

1 Toccata 

   Allegretto vivace

2 Rezitativ  Lento

3 [Thema und Variationen]

[Tema] Andantino

Variazione 1  Valzer

Variazione 2  Polka Molto Allegro

Variazione 3  Siciliana Larghetto

Variazione 4  Scherzo Mosso

Variazione 5  Sarabanda

                         Quasi Adagio

Variazione 6 Galop Allegro vivo

 

 Programm Nr. 33

16. Juni 2017

17. Juni 2017


Wer war Nino Rota? Als Komponist gängiger Konzertliteratur dürfte Nino Rota dem breiten Publikum eher unbekannt sein, obwohl sicher jeder von uns schon Musik von ihm gehört hat, sei es bewusst oder unbewusst. 

Rota kam 1911 in Mailand als Sohn eines Pianisten zur Welt.

Er entwickelte sich zum musikalischen Wunderkind, das schon im zarten Alter von acht Jahren zu komponieren anfing. Bereits mit zwölf Jahren begann er am Mailänder Konservatorium zu studieren, wechselte später nach Rom und schloss dort 1930 sein Kompositionsstudium ab. Er entdeckte die aufkommenden großen Hollywood-Filme und auch die Musik George Gershwins für sich, als er einige Jahre in Pennsylvania, USA, Komposition und auch Dirigieren studierte. 

1950 wurde er Direktor des Musikkonservatoriums in Bari, und damals begann seine Zusammenarbeit mit dem Filmregisseur Federico Fellini, die ihn und sein Schaffen außerordentlich prägen sollte. Die Komposition von Filmmusik wurde Rotas Spezialität: Fellini ließ für seine Filme ausschließlich Rota die Musik komponieren, also zu »La strada«, »La dolce vita«, »Prova d’orchestra« (Orchesterprobe) u. a. 

 

Nino Rota wurde besonders dafür geschätzt, dass er – aufgrund seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten als Improvisator, seiner geistigen Flexibilität und Fantasie – in kürzester Zeit auch ausgefallenste Wünsche der Regisseure musikalisch umsetzen konnte. Er arbeitete auch mit anderen cineastischen Größen wie Luchino Visconti oder Francis Ford Coppola zusammen, für den er die später mit dem Grammy Award und dem Golden Globe preisgekrönte Musik zu dessen weltbekanntem Film »Der Pate« komponierte.

Neben 150 Filmmusiken schrieb Nino Rota aber auch zehn Opern, 23 Ballett- und Bühnenkompositionen, drei Sinfonien, diverse Chorwerke und einige Instrumentalkonzerte, darunter auch das in den 1970er-Jahren entstandene Fagott-Konzert. | B. GROßE

 

– Nino Rota als Knabe am Klavier 1923: Bibliothèque nationale de France (wikipedia) 

 

Der erste Satz, Toccata, entspricht der Sonatenhauptsatzform, in der zwei Themen vorgestellt und in verschiedenen Tonarten verarbeitet werden. 

Der zweite Satz, Recitativo, ähnelt einerseits den meisten mittleren Solokonzertsätzen, weil er einen lyrischen Charakter hat, ist aber andererseits weniger traditionell durch die Verbindung einer Kadenz mit einem kurzen Thema, das wiederholt und ausgeziert wird.

Der Finalsatz ist ein Andantino, das in sechs Tanz-Charakteren variiert wird: Walzer, Polka, Siciliana, Scherzo, Sarabande und Galopp. | M. Z.

 

– Joseph Michael Kluesener, An Analysis of the Concerto for bassoon an orchestra by Nino Rota. Arizona State University 2012 

 

– »Schlag nach – Wissenswerte Tatsachen aus allen Gebieten«, Leipzig 1939

(nach einem Repro von Hans-Michael Tappen auf flickr)